Frage: Wie bemerke ich eigentlich, ob ich ein Hörgerät benötige?
Hörspezialist: Es ist manchmal nicht so einfach, dies zu bemerken, denn ein Hörverlust stellt sich oft sehr schleichend ein. Aber wenn man feststellt, dass man nicht mehr alles klar versteht, dass man öfter mal nachfragen muss, was gesagt wird, dann könnte es soweit sein.
Frage: Was mache ich, wenn ich mir nicht sicher bin?
Hörspezialist: Da gibt es einen sicheren Weg. Gehen Sie zum Hörakustik-Fachbetrieb Ihres Vertrauens und machen Sie dort einen ausführlichen Hörtest. Der dauert in der Regel ungefähr 15 bis 20 Minuten und macht sofort klar, ob Sie eine Beeinträchtigung Ihres Hörens und Ihres Sprachverstehens haben.
Frage: Und falls ja, muss ich dann sofort ein Hörgerät nehmen?
Hörspezialist: Naja, ein Hörgerät würden Sie nach einer ausführlichen Höranalyse zum Testen mitnehmen können. Und damit werden Sie merken, ob es eine Verbesserung für Ihr Hören sorgt. Denn der Hörakustiker wird es so einstellen, dass es die Schwachstellen in Ihrem Hörtest ausgleicht.
Frage: Funktioniert dies sofort?
Hörspezialist: Nur zum Teil, denn ein Hörgerät ist keine Sonnenbrille, die sofort abdunkelt. Ihr Gehör muss sich an die neuen Klänge und Geräusche erst wieder gewöhnen. Das dauert manchmal länger, manchmal geht das schnell. Einige Hörakustiker haben für diese Fälle übrigens ein Hörtraining parat, das dann bei der Gewöhnung sehr gut helfen kann.
Frage: Ein Hörgerät ist ja immer sehr teuer…
Hörspezialist: Halt, halt. Das kann so nicht stehen bleiben. Wie bei vielen anderen Produkten gibt es auch hier Hörgeräte mit einer Top-Ausstattung und Hörgeräte, die von der Krankenkasse komplett übernommen werden. Bei Letzteren muss man nur die Rezeptgebühr bezahlen und hat sofort die Möglichkeit, besser zu hören und zu verstehen. Bei meiner Schwiegermama ist es so, sie ist mit ihren Kassengeräten hochzufrieden und will sie nicht mehr missen.
Frage: Krankenkassengeräte sind dann aber ziemlich groß ?
Hörspezialist: Nein. Das ist heutzutage nicht mehr der Fall. Hörgerätetechnologie hat sich sehr entwickelt und ist weiter in der Miniaturisierung fortgeschritten. Daher sind auch die einfachen Geräte sehr diskret und nahezu unmerklich für andere Augen zu tragen.
Frage: Es gibt sie doch auch als Version, die in ein Ohr gesteckt wird?
Hörspezialist: Absolut richtig. Man unterscheidet zwischen Im-Ohr- und Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten. Beide haben Vor- und Nachteile. Im-Ohr-Geräte sind sehr klein, nutzen die menschliche Anatomie des Ohres und sind bei solchen Themen wie Windschutz und Richtungshören sehr positiv in ihrer Wirkung. Dagegen kann es jedoch sein, dass man meint, ein verschlossenes Ohr damit zu haben. Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte geben einem in diesem Zusammenhang ein viel freieres Hörgefühl und haben dazu auch mehr Platz, um ein Mehr an Hörtechnologie hineinzupacken.
Frage: Wie bekomme ich denn nur heraus, was mir besser gefällt?
Hörspezialist: Beim Hörakustik-Fachbetrieb Ihres Vertrauens bekommt man das heraus. Dort wird man die Möglichkeit erhalten, die verschiedenen Produkte auszuprobieren. Oft merkt man schon dort, ob einem das Hörgefühl mit einem Im-Ohr-Hörgerät angenehm erscheint oder nicht. Die Spezialisten dort haben sehr viele verschiedene Produkte, die alle ihre speziellen Vorteile haben und die die Menschen dort zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt bekommen.
Frage: Wenn ich dann ein passendes Hörgerät gefunden habe, was passiert denn dann?
Hörspezialist: Dann wird das haarklein und absolut genau so programmiert und auf die Hörbedürfnisse eingestellt, dass es seinem Nutzer wieder hilft, viel besser zu hören und zu verstehen. Und mit dem Kauf des Hörgerätes ist es ja nicht vorbei, denn ein Gehör ist etwas dynamisches, was sich entwickelt. Und dafür steht der Fachbetrieb für Sie in den nächsten Jahren bereit. Dort wird man immer wieder das Hörgerät feinjustieren und falls mal etwas kleineres zu säubern oder zu reparieren gibt, wird dies auch kostenlos dort ausgeführt.
Frage: Welche Hörgeräte-Marke soll man denn favorisieren?
Hörspezialist: Das ist absolut egal, denn die Entwicklung im Hörgerätemarkt ist soweit fortgeschritten, dass man ein Hörgerät jeder Marke auf jeden Hörverlust feineinstellen kann. Es macht also gar nichts, wenn man einen Hörgerätehersteller nicht kennt.
Frage: Es gibt ja auch Hörgeräte im Internet. Was ist davon zu halten?
Hörspezialist: Grundsätzlich nichts. Denn wenn ein Produkt „Hörgerät“ genannt wird, ist dies ein sogenanntes Medizinprodukt, das haarklein auf das Hörvermögen eines Menschen programmiert werden kann. Ein „Hörgerät“ im Internet ist allerdings fast immer nur ein Hörverstärker, der nicht programmiert werden kann und fast alles verstärkt, was Geräusche und Klänge erzeugt. Und wenn man Pech hat, ist dies für das Gehör sogar extrem schädlich.
Frage: Wie finde ich den Fachbetrieb, der für mich am besten ist?
Hörspezialist: Es gibt dafür keine Faustformel. Man muss einfach dort hingehen, sich mit den Spezialisten unterhalten und dann merkt man sehr schnell, ob es eine zwischenmenschliche Ebene gibt, die einem gefällt. Und das menschliche „Bauchgefühl“ ist zumeist das, was richtig ist. Empfehlenswert ist es, zwei, drei Fachbetriebe aufzusuchen und einen Hörtest zu absolvieren. Der ist immer kostenlos und man bekommt sofort einen Eindruck davon, ob man sich dort wohlfühlt.
Wenn ich persönlich etwas empfehlen würde, sind das unabhängige, inhabergeführte Fachbetriebe. Denn die haben keine Zentrale, die ihnen vorgibt, welche Hörgeräte in welcher Zeit ans Ohr kommen müssen um evtl. Aktionäre glücklich zu machen. Das kann bei Ketten durchaus passieren. Und die inhabergeführten, unabhängigen Betriebe haben durch ihre Mitgliedschaft in Einkaufsgemeinschaften sogar Top-Preise, die sie 1 zu 1 an ihre Kunden weitergeben. Dazu dürfen sie aus allen ca. 1.500 Hörgeräten am Markt auswählen, was für Sie das optimal passende Produkt ist.