Live dabei - eine beeindruckende Hörberatung

Nun bin ich schon lange Zeit im Hörgerätemarkt dabei, doch vor knapp einer Woche hatte ich erstmals die Gelegenheit, live bei einer Hörberatung zugegen sein zu können.

 

In einem inhabergeführten Fachgeschäft wurde ein erster Beratungstermin vollzogen, den ein Kunde in Anspruch nahm, der Mitte 50 Jahre alt ist und dem von seiner HNO-Ärztin dringend zu einer Hörgeräte-Versorgung geraten wurde.

Eines vorweg: Ich hätte nicht gedacht, mit welcher Ruhe und Ausdauer eine solche Beratung von statten geht. Insgesamt dauerte dieser Termin rund zwei Stunden und es begann mit einem längeren Gespräch, bei dem der Hörakustik-Meister ganz besonnen zahlreiche Fragen stellte, um sich zunächst im Gespräch ein Bild vom Kunden zu machen und so nach und nach eine erste Hörprofil-Skizze anzulegen. Hierbei kamen unter anderem auch Themen auf, die nach dem „Lieblings-Ohr“ beim Telefonieren fragten, nach dem nach eigenem Empfinden stärksten Ohr, nach der Lust, auch mal nur Musik an der Stereo-Anlage zu hören, oder die sich mit möglichen Schwerhörigkeiten im familiären Umfeld befassten. Und natürlich der Klassiker, die Lautstärke-Einstellung beim Fernsehen. Und tatsächlich sprach der Kunde, der noch voll im Berufsleben steht und als Vertriebs-Spezialist seine Brötchen verdient, von einem Unterschied zwischen seiner Frau (Lautstärke 6) und sich selbst (Lautstärke 30). Welch beeindruckende Diskrepanz.

 

Nach diesem sehr netten Gespräch, das auch zu einer besonders vertrauensvollen, sympathischen Atmosphäre beitrug, ging es dann an die Messung bzw. den Hörtest. Hier wurde sehr ausführlich untersucht und festgestellt, dass die HNO-Ärztin schon sehr genau getestet hatte und es sich um einen typischen Hörverlust handelt, der im milden bis moderaten Bereich liegt, den Kunden aber insbesondere beruflich schon stark beeinträchtigt. Interessant war die Messung der Spracherkennung, die fast ein 50:50 Verhältnis zwischen erkannten und nicht erkannten Worten ergab. Grund waren natürlich die bei einer bestimmten Verstärkung nicht mehr zu erkennenden Konsonanten.

 

Dann kam die Beratung zu den Möglichkeiten, die mit Produkten aus dem HdO und IdO-Bereich vorhanden waren, um diesen Hörverlust auszugleichen. Der Kunde gab sofort an, dass er nur eine Im-Ohr-Lösung haben wollte, weil er allergrößten Wert auf ein fast unsichtbares Hörgerät legen würde. Ganz typisch, dachte ich. Der erste Wunsch eines Kunden, der sich zu einem Hörgerät durchgerungen hat. Der Hörakustik-Meister setzte dem Kunden dann sogenannte Im-Ohr-Testgeräte ein und programmierte diese auf den Hörverlust. Schon nach Sekunden befand der Kunde, dass diese Geräte doch sehr „drückend“ seien und ein „komisches, ohrverschließendes Gefühl“ erzeugten. Der Hörakustik-Meister lächelte und fragte, ob der Kunde denn die Hörgeräte bemerkt hätte, die er selber tragen würde. „Sie tragen auch Hörgeräte?“, fragte dieser und fuhr fort „nein, die hab ich bislang gar nicht bemerkt...“. Es handelte sich um Mini-HdO-RiC-Geräte, deren Lautsprecher im Gehörgang liegt und der dadurch minimale Schallschlauch nicht wahrzunehmen war.

 

Und der Kunde fand sofort, dass er es auch mal mit dieser Geräteform versuchen wolle. Es wurden zwei Geräte aus dem Schrank genommen, hinters und ins Ohr gesetzt und dann per Bluetooth kabellos programmiert. Der Kunde empfand dies direkt als ausgesprochen angenehmes Gefühl und stellte sogar sofort eine „deutlich spürbare“ Hörverbesserung fest. Auch die Wahrnehmung der Stimme während eingespielter Störgeräusche brachte ein sehr positives Ergebnis. Man konnte sofort spüren, dass der Kunde extrem erfreut über den Effekt war.

 

Natürlich folgte dann eine Erläuterung der Produkte in Sachen Handhabung und Pflege, sowie eine Erklärung, dass in den nächsten 6 Jahren für Reinigungsarbeiten, kleineren Reparaturen und Feinjustierungen jederzeit der Besuch im Fachgeschäft kostenlos erfolgen kann, was der Kunde mit der Bemerkung „Spitzen-Service“ bemerkte.

 

Im gesamten Termin war eine immer vertrauensvollere und sympathische Atmosphäre zu beobachten, die den Kunden souverän mit Informationen versorgte und diesen auch in die Erstversorgung mit Testgeräten einband. Ich konnte sogar ein klein wenig Euphorie beim Kunden wahrnehmen, als sich dieser verabschiedete und sich schon auf den ersten Check-Termin 7 Tage nach diesem ersten Beratungstermin freute.

ein zufriedenes Feedback per WhatsApp
ein zufriedenes Feedback per WhatsApp

Natürlich werden Beratungstermine zu einer Hörversorgung niemals gleich und niemals alle in einer solch positiven Aura ablaufen, doch es war schon beeindruckend zu beobachten, wie erfreut ein Mensch mit einer Hörberatung sein kann, die ihm recht schnell Vertrauen und dazu ein spürbar verbesserndes Ergebnis liefert. Das war beeindruckend und spornt natürlich weiter an, Menschen für einen Gang zu einem Hörakustik-Fachbetrieb zu bewegen, wenn man bemerkt, dass man evtl. eine Hörbeeinträchtigung hat. Wie schön das werden kann, zeigt auch die hier beigefügte WhatsApp-Reaktion des Kunden nach nur wenigen Tagen mit seinen neuen Hörgeräten.